Information betreffend Insektenbekämpfung

Information betreffend Insektenbekämpfung
25. April 2018 - 

Insekten: Nützlinge oder Schädlinge?

Insekten und damit auch Wespen sind nicht grundsätzlich «schlecht» und müssen sofort vergiftet werden. Da die Hauptnahrungsquelle von Wespen aus anderen Insekten (meist Fliegen und Mücken; Hornissen auch Wespen und Bienen) besteht, tragen die agilen Jäger einen grossen Teil zum ökologischen Gleichgewicht bei.

Als Beispiel kann ein Hornissenvolk pro Tag bis 500g Insekten vertilgen. Bei uns leben viele Wespenarten. Davon fallen uns nur zwei als «lästig» auf, weil sie sich von süssen Speisen und Getränken angezogen fühlen: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Deutsche und Gemeine Wespen bauen allerdings keine Nester an Häusern, sondern unterirdische Nester im Boden (Bodenwespen) oder in dunklen Hohlräumen wie z.B. Rolladenkästen oder in Mauerritzen. Wer also an seinem Haus oder in einem Busch ein frei hängendes, meist kugeliges Wespennest findet, der hat es mit einem der friedfertigen und harmlosen Wespenvölker zu tun.

Übrigens: eine Hornisse ist eine grosse Wespe und nicht mehr oder weniger gefährlich als seine kleinen Artgenossen.

Viele Wespensprays enthalten Nervengifte wie z.B. Dichlorvos und Chlorpyrifos (beide verwandt mit dem Gift Sarin) welche auch für Mensch und Haustier gefährlich sind. Ein Gift bleibt ein Gift! Eine wahllose Bekämpfung von allem, was nach «Wespe» aussieht, ist grundsätzlich unangebracht und verstösst gegen den Naturschutz. In vielen Fällen ist die Beseitigung aufgefundener Wespennester völlig unnötig, da sie zu Arten gehören, die bei vernünftigem Verhalten weder lästig noch gefährlich werden. Grundsätzlich müssen und sollen somit nur diejenigen Nester entfernt werden, welche eine unmittelbare Beeinträchtigung des normalen Wohnablaufes darstellen oder Schäden am Gebäude verursachen. Alle anderen sollen belassen werden.

Insektenbekämpfung

Die Feuerwehr AMG (Allmendingen-Muri-Gümligen) hat bislang Einsätze zur Bekämpfung/Beseitigung von Insekten (Wespen, Hornissen, etc.) übernommen, ohne dass es eine Kernaufgabe der Feuerwehr gewesen wäre. Die Angehörigen der Feuerwehr räumten die Wespen- oder andere Nester mit einer minimalen, den bisherigen Vorschriften entsprechenden Ausbildung weg. Nun hat sich aber diesbezüglich eine Änderung ergeben, welche für die Feuerwehr weitreichende Folgen hat. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), schreibt in Art.1 seiner Verordnung über die Fachbewilligung für die allgemeine Schädlingsbekämpfung (VFB-S) vor, dass Personen die Wespen oder andere Insekten und Hausschädlinge im Auftrage von Drittpersonen bekämpfen eine spezielle Ausbildung absolvieren müssen. Diese Ausbildung wird mit einem Fachausweis abgeschlossen. Ohne diesen Fachausweis dürfen im Auftrag keine Wespen, Hornissen, oder andere Hausschädlinge mehr bekämpft werden.

Der Gemeinderat Muri bei Bern hat deshalb entschieden, dass unsere Feuerwehr KEINE Einsätze mehr zur Insektenbekämpfung mit Insektiziden leistet.

Das Einfangen von Bienenvölkern wird weiterhin kostenlos angeboten. Die Bienen werden anschliessend einem Imker übergeben. Falls sich ein solcher Schwarm bei Ihnen niederlässt, melden Sie sich unter der Nummer 031 951 26 26 während den Bürozeiten (nur für die Gemeinden Allmendingen bei Bern und Muri bei Bern)

Zuständigkeiten/Kontaktadressen

Künftig ist die Insektenbekämpfung – wenn angebracht – durch eine anerkannte Spezialfirma vornehmen zu lassen. Untenstehend ein paar Vorschläge aus der näheren Umgebung (Liste in alphabetischer Reihenfolge und nicht abschliessend!):

Unternehmerliste für Insektenbekämpfung (ausgenommen Bienen)

  • Anticimex AG, Moserstrasse 46, 3014 Bern, Mobile 079 473 40 18, www.anticimex.ch
  • ARS-INSECT GMBH, Schädlingsbekämpfung, 3000 Bern, Telefon 031 311 59 00, www.ars-insect.ch
  • BLD – Desinfektions GmbH, Sägetstrasse 29, 3303 Jegenstorf, Telefon 078 655 54 54, www.bld-desinfektion.ch
  • Chäferhousi GmbH, Pappelweg 23, 3013 Bern, Mobile 076 320 00 11, www.chaeferhousi.ch
  • GHS Schädlingsbekämpfung, Eywald 685, 3154 Rüschegg, Mobile 078 712 38 74, www.ghs-services.ch
  • Insekta Schädlingstechnik GmbH, Schädlingsbekämpfung, Gewerbestrasse 17, 3512 Walkringen, Telefon 031 331 01 50, www.insekta.ch
  • Insektol AG Pest Control, Sägetstrasse 29, 3303 Jegenstorf, Telefon 031 761 07 70, www.insektol.ch, Wespen-Hotline 079 664 74 83
  • Rentokil Schweiz AG, Bern, Telefon 0800 728 237, www.rentokil.ch

Versicherung

Bei vielen Hausrat- und/oder Gebäudeversicherungen sind Insektenschäden bis zu einem gewissen Betrag abgedeckt.Dabei werden Schäden am Haus, welche durch Insekten oder durch deren Bekämpfung entstanden sind, übernommen. Vor einer Auftragsvergabe ist immer zuerst mit dem Versicherer Kontakt aufzunehmen und die Deckung zu überprüfen.

Tipps

Beim Bau bereits auf gute Dichtung achten. Das heisst keine kleinen Öffnungen bei Dachuntersichten, Storenkästen usw. offen lassen. Vorhandene Löcher mit geeignetem Mittel abdichten. Den Anflug der Jungköniginnen im April/Mai beobachten. Ein entstehendes Nest möglichst früh umsiedeln. Eine ökologische «Bekämpfung» des Nestes im August ist fast nicht mehr möglich und daher ist davon abzuraten! Sind die Wespen im Anflug auf den Frühstücks-, oder Kaffeetisch, sollte man sich am besten ruhig verhalten. Durch heftiges Herumschlagen fühlen sich Wespen bedroht und können stechen. Wer seinen Garten oder Balkon mit Wespen teilt, der sollte den Nestbereich meiden oder sich dort nur vorsichtig bewegen. Auch die friedlichsten Wespen verteidigen ihr Nest und ihren Nachwuchs. Auf keinen Fall sollte das Nest angeblasen oder geschüttelt werden. Dies wird vom Wespenvolk als direkter Angriff an den Staat gewertet und auch dementsprechend quittiert.

Ein Wespenstich: Was tun?

  1. Kühlen (Eiswürfel, kaltes Wasser)
  2. Mittel gegen Insektenstich auftragen
  3. Bei starken Schwellungen eventuell eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen

Achtung Allergiker:

  • Besteht Verdacht auf Wespenstich-Allergie nebst allgemeinen Symptomen wie Juckreiz, Nesselfieber, Nasen-, Rachen- oder Augensymptomen, Bewusstseinstrübungen oder Atemnot dann…
    • vermeiden Sie jeden Wespenstich
    • tragen Sie ein Notfallset auf sich
    • suchen Sie im Notfall sofort eine Ärztin/einen Arzt auf.

Bei Fragen in Zusammenhang mit der Insektenbekämpfung steht Ihnen Rudolf Bigler unter der Nummer
031 951 26 26 während den Bürozeiten zur Verfügung.

Muri bei Bern, im April 2018

Information zum Download als PDF: Zirkular Insekten